KW 09 (23. Februar - 29. Februar 2004)
Mo, 23. Februar
Relativ früh schon finden wir uns heute schon auf der Straße und auf dem Weg zum Karijini National Park. Mit ausgefallener Klimaanlage entwickelt sich die Reise aber mehr und mehr zur Schwitzpartie. Wolkenbruchartige Regenfälle der vergangenen Tage führen darüber hinaus dazu, dass Teile der Straße immer wieder überflutet sind und sich nur im Schritttempo durchfahren lassen. Gegen Mittag passiert uns dann die nächste Panne als bei voller Fahrt plötzlich der rechte Hinterreifen platzt. Da wir uns aber inzwischen schon zu routinierten Reifenwechslern entwickelt haben sind wir schnell wieder "on the road" und legen die restlichen 300 km bis Tom Price, die Stadt am Rande des Nationalparks, ohne weitere Zwischenfälle zurück.
Di, 24. Februar
Gleich nach dem Frühstück machen wir uns heute auf, um den Karijini National Park zu erkunden. Ca. 80km von Tom Price entfernt sind seine besonderen Merkmale die beeindruckenden bis zu 100m tiefen Schluchten und seine Wasserfälle. Vom Oxers Lookout genießen wir eine umwerfende Aussicht und entschließen uns dann für eine Wanderung durch die Schluchten. Da der Wasserpegel auf Grund heftigen Regens ziemlich angeschwollen ist, müssen wir uns dabei zum Teil schwimmend fortbewegen, und den einen oder anderen kleinen Wasserfall überwinden, wobei sich Steffi leider den Fuß leicht prellt. Später als geplant und ziemlich erschöpft sind wir dann nach 5 Stunden wieder beim Auto und fahren zurück nach Tom Price, um dort ein weiteres Mal zu übernachten.
Mi, 25. Februar
Nach der anstrengenden aber beeindruckenden Wanderung von gestern beschließen wir gleich heute wieder zurück an die Küste zu fahren, und nicht noch einmal in den Nationalpark zurück zukehren. Unser Ziel ist das 350km entfernte Port Hedland, eine Industriestadt mit 15.000 Einwohnern, die sonst nicht viel zu bieten hat. Stattdessen versuchen wir hier unsere autotechnischen Probleme (Reifen, Klimaanlage) endlich in den Griff zu bekommen. Leider vertrösten uns die meisten Mechaniker wieder auf unbestimmte Zeit, nur ein einziger bietet uns einen Termin morgen Früh an. Nach einem ansonsten ereignislosen Tag, bei dem der Lebensmitteleinkauf das Highlight darstellt, beziehen wir unseren Campingplatz in South Hedland.
Do, 26. Februar
Zeitig sind wir heute schon auf den Beinen um den Termin beim Mechaniker wahrnehmen zu können. Wie wir allerdings dann frustriert feststellen müssen, platzt dieser sowie so, so dass wir lediglich einen neuen Reifen erwerben können, jedoch weiterhin auf angenehme Kühle im Auto verzichten müssen. Gegen Mittag fahren wir dann endgültig weiter Richtung Norden zu unserem nächsten Etappenziel Broome. Die 600km bis Broome führen uns ausschließlich durch monotones Buschland so dass wir am Ende froh sind endlich am Ziel zu sein. Leider macht uns nur das Wetter einen Strich durch die Rechnung, aber zur Regenzeit sind Wolkenbrüche anscheinend nicht besonders unwahrscheinlich! Um dem Wetter zu trotzen gehen wir am Abend dann noch in eine nette Bar bevor wir uns in unsere tropfnassen Zelte zurück ziehen. Irgendwann in der Nacht verliert dann Steffis Zelt leider endgültig seine Wasserdichte, so dass sie samt Zelt unter ein Vordach flüchten muss.
Fr, 27. Februar
Nach einer für unseren Geschmack ein wenig zu feuchten Nacht sind wir erst einmal eine Stunde damit beschäftigt unsere Zelte einigermaßen zu trocken. Anschließend verbringen wir ein Weilchen in einem Internetcafé im Stadtzentrum, stärken uns anschließend mit Fast Food bevor wir uns erneut auf die Suche nach einem Mechaniker für unser A/C-Problem machen. Und tatsächlich haben wir diesmal Glück und finden eine kompetente Werkstatt, die sich unser Auto mal unter die Lupe nimmt. Leider mit fatalem Ergebnis: Der Kompressor hat ein Leck, demzufolge ist das komplette Kühlmittel entwichen. Kostenpunkt für eine vollständige Reparatur mit neuem Kompressor: ca. $1000!!! Selbst eine notdürftige Reparatur ohne Garantie würde mit $350 zu Buche schlagen. Das drückt natürlich erst einmal auf die Stimmung. Nichtsdestotrotz fahren wir erst einmal zum Cable Beach (der 10. schönste Strand der Welt) und verweilen dort ein wenig, auch wenn das Wetter einen Sprung ins Meer leider nicht zulässt. Stattdessen besuchen wir im Anschluss Malcom Douglas' berühmte Krokodil-Farm und nehmen dort an einer einstündigen interessanten Führung teil. Da das Wetter am Abend ein wenig freundlicher aussieht entscheiden wir uns heute noch einmal für Campen, diesmal aber auf einem anderen Campingplatz.
Sa, 28. Februar
Eigentlich ist heute der Tag unserer geplanten Weiterfahrt Richtung Darwin. Doch als wir in der Touristinfo nachfragen, ob bestimmte Straßen wegen Überflutung gesperrt seinen, wird uns leider mitgeteilt, dass die Straße bei Fitzroy Crossing (ca. 400km von Broome entfernt) tatsächlich unpassierbar ist. Somit sitzen wir erst einmal fest. Um die Langeweile ein wenig zu vertreiben gehen wir so erst einmal ein wenig "Perlen-Shoppen", mehrmals durch alle Einkaufszentren Broomes und dann am Nachmittag ins Kino ("Out of Time"). Mit der Hoffnung morgen weiterfahren zu können kehren wir dann wieder auf unseren Campingplatz am Cable Beach zurück.
So, 29. Februar
Pünktlich um neun Uhr sind wir heute wieder bei der Touristinfo. Und tatsächlich scheinen wir Glück zu haben: Die Straße sei zwar noch überflutet, aber für 4WD angeblich passierbar. Überglücklich eilen wir zurück zum Campingplatz, bauen unsere Zelte ab und verladen alles ins Auto. Gerade als wir losfahren wollen spricht uns eine andere Backpackerin an, ob wir denn nicht wüssten, dass im Northern Territory der Victoria River den Highway über 4m überflutet hat! Ein erneutes Nachfragen im Tourismusbüro bestätigt dies dann leider. Zudem wird uns mitgeteilt, dass momentan gerade ein gefährlicher Zyklon auf die Küste zusteuert (allerdings weiter südlich), so dass uns auch der Rückweg völlig versperrt ist. Und so bleibt uns nichts anderes übrig, als sich mit der Tatsache abfinden, dass wir in Broome in der Falle sitzen. Zudem trudeln immer mehr Backpacker auf unserem Campingplatz ein, die ebenfalls festsitzen, so dass wir uns zumindest mit dem Gedanken retten können, alle im selben Boot zu sitzen.