Mo, 02.
Februar |
|
Heute geht's endgültig ins wahre Outback,
immer entlang des Oodnadatta Tracks. Von Maree aus starten wir die erste
Etappe über 200 km nach William Creek. Im dortigen Road House hängen
tausende Hinterlassenschaften von Reisenden der vergangenen 40 Jahre und
auch Hans folgt dieser Tradition und hinterlässt seinen Führerschein
(jedenfalls eine Kopie :-) Leider macht uns der gestrige Regen einen
erneuten Strich durch die Rechnung. Da die weitere Strecke bis Oodnadatta zu
stark aufgeweicht ist, wurde sie nämlich schlichtweg gesperrt, so dass uns
nichts anderes übrig bleibt als den Track zu verlassen und einen Umweg über
Coober Pedy zu fahren. Von dort aus fahren wir dann eine andere Strecke nach
Oodnadatta, machen aber noch einen Abstecher zum wunderschönen "Painted
Desert", eine Gegend mit Steinformationen in allen Farben. Als dann im
Sonnenuntergang noch eine Känguru-Familie neben unserem Auto herhoppelt ist
die Idylle pur endgültig perfekt! Erst als es schon dunkel ist kommen wir
dann in Oodnadatta an und schlagen in dieser wahren Outback-"Stadt" unsere
Zelte auf. |
|
Di, 03.
Februar |
|
Nach dem Frühstück verbringen wir erst
einmal noch ein wenig Zeit in Oodnadatta. Im berühmten "Pink Roadhouse"
treffen wir zwei Deutsche, die eine lebt schon seit über 2 Jahren hier, die
andere ist erst vor einer Woche angekommen und will nun einmal für 6 Wochen
hier arbeiten. Anschließend erhalten wir von zwei Aborigini Kindern noch
eine persönliche Führung durch die lokale Schule (mit 38 Schulkindern nicht
besonders groß!) bevor wir Oodnadatta hinter uns lassen. Auf den letzten
200km dieses Outback-Tracks treffen wir dann noch selbstmörderische Emus
bevor wir in Marla wieder auf den Highway treffen. Von dort aus geht's
weiter Richtung Coober Pedy, durch das wir gestern ja nur durchgefahren
sind. Coober Pedy ist das größte Opalgebiet der Welt und tatsächlich dreht
sich hier alles um diesen wertvollen Edelstein. Eine weitere Berühmtheit
dieser Stadt sind die Wohnungen und Geschäfte im Untergrund: Ja sogar zwei
Untergrundkirchen und ein Untergrundhotel gibt es hier. Und entsprechend
verbringen wir dann auch die Nacht: auf einem Underground-Campingplatz! |
|
Mi, 04.
Februar |
|
Nachdem wir uns heute morgen
noch einmal von den vielen Touristenfallen in Coober Pedy überzeugt haben
beschließen wir endgültig die Stadt und das Outback hinter uns zu lassen und
fahren die ca. 600 km zurück nach Port Augusta, unser Ausgangsort von
letzter Woche. Am Abend beschließen wir, dass unser Auto nach diesen
Strapazen auch mal wieder was Gutes verdient hat und so erhält es eine
komplette Innen- und Außenreinigung. Zusätzlich beschließen wir, morgen
einen Kundendienst machen zu lassen. |
|
Do, 05.
Februar |
|
Trouble-Tag I: Heute scheint
alles schief zu laufen. Gleich in der Früh stehen wir vor den Toren einer
Autowerkstatt und versuchen ihn zu überzeugen, dass er uns sofort dran
nehmen soll. Natürlich klappt dies nicht, so dass wir erst einmal 3 Std.
warten müssen - Immerhin genug Zeit für Hans um sich endgültig von seinen
Haarmassen zu befreien. Anschließend müssen wir noch einmal 3 Std. warten,
bis der Mechaniker alles gründlich durchgecheckt hat. Zu unserer Verärgerung
verlangt er dann auch noch weit mehr als er uns vorher mündlich gesagt hat!
Problem 2: Laut seiner Aussage hat er festgestellt, dass alle 4 Keilriemen
dringend ersetzt werden müssen, da diese bereits mehr als brüchig geworden
sind. Problem 3: Jedoch hat er leider nicht die passenden Ersatzteile auf
Lager und schickt uns zu einer anderen Werkstatt, die uns allerdings auch
nicht weiterhelfen kann. Erst ein dritter Mechaniker ist in der Lage die
Keilriemen über Nacht zu bestellen und sie morgen früh einzubauen.
Kostenpunkt: $133! Problem 4: Als wir wieder zurück zum Campingplatz fahren,
fällt uns auf, dass der linke Lautsprecher nicht mehr funktioniert, so dass
wir also morgen auch noch einmal zur ersten Werkstatt fahren müssen. Um
Frust abzubauen gehen wir am Abend ins Kino (Love Actually) und freuen uns
freuen uns wenigstens über 2 Stunden Kinospaß. |
|
Fr, 06.
Februar |
|
Trouble-Tag II: Der Ärger
nimmt kein Ende. Zunächst scheint alles gut zu laufen. Erst wird nach kurzer
Debatte unser Lautsprecher bei Mechaniker I gerichtet, anschließend
innerhalb einer Stunde die Keilriemen bei Werkstatt II ersetzt. Trotz der
Kosten sind wir erst einmal frohen Mutes, dass wir endlich Richtung Perth
weiterfahren können. Doch diese Freude nimmt nach gut 10 km ein jähes Ende.
Plötzlich fängt nämlich unser Auto zum Stottern an, verliert mehr und mehr
an Kraft und quält sich nur noch mühsam voran. Zu unserem Leidwesen ist
Ceduna, der nächste Ort mit Autowerkstätten, noch über 450 km entfernt. Doch
zu diesem Zeitpunkt umdrehen wollen wir auch nicht und fahren so gut
es noch geht einfach weiter. Als wir dann jedoch in Ceduna versuchen Hilfe
zu bekommen, werden wir ziemlich vor den Kopf gestoßen und mit dummen
Ratschlägen belehrt, hier ein paar Auszüge: "Better buy a new Toyota!" - "I
don't like these Landrovers!" - "I can't do anything till tomorrow morning."
- "It's too hot today to do anything and I don't work tomorrow because then
it's still too hot!"... In unserer Not beschließen wir, dass wohl die
einzige Möglichkeit ist, ein Stoßgebet zum Himmel zu schicken und die 2400km
bis Perth so schnell es nur irgendwie geht hinter uns zu bringen. Und so
fahren wir an diesem Tag noch bis in die späte Nacht hinein und machen erst
Stopp an der Grenze zu Western Australia. |
|
Sa, 07.
Februar |
Trouble-Tag III: 1400 km
liegen bis Perth noch vor uns und unser Auto zeigt nach wie vor keine
Verbesserung. Immer mühsamer scheint es vorwärts zu kommen und erreicht kaum
mehr 110 km/h, so dass wir sogar von Road Trains überholt werden. Dennoch
haben wir uns fest vorgenommen noch heute nach Perth zu kommen und so
verbringen wir den Tag ausschließlich mit Fahren, Fahren und nochmals
Fahren. Und tatsächlich erreichen wir gegen halb elf endlich die
Millionen-Stadt im Westen Australiens. Das schlimmste ist geschafft, am
Montag können wir endlich zu einer seriösen Landrover-Werkstatt gehen. Die
Angst vor einer kostspieligen Reparatur sitzt uns aber nun mehr denn je im
Nacken. |
|
|
So, 08.
Februar |
|
Als erstes bauen wir heute
noch einmal unsere Zelte ab und suchen uns einen Campingplatz näher beim
Zentrum der City. Anschließend schlendern wir ein wenig durch die
Einkaufsstraßen, die aber heute am Sonntag nicht viel zu bieten haben. Dann
kundschaften wir noch aus, wo ein guter Landrover-Händler zu finden ist und
verbringen den restlichen Tag mit Warten auf Morgen. |