Mo, 26.
Januar |
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26. Januar ist Australia Day! An diesem
Feiertag sind natürlich alle Geschäfte geschlossen, so dass wir beschließen
heute nicht in die City zu fahren und stattdessen einen Ausflug in die
historische deutsche Siedlung Hahndorf zu machen. Und tatsächlich fühlen wir
uns dort sofort wieder fast wie daheim. Kein Wunder, umgeben von
Weißwürschten, Brezn, Schneider Weiße und Sauerkraut! Nach dieser
urdeutschen/urbayerischen Erfahrung geht's dann durch die weitere Umgebung
des Dorfes, die Adelaide Hills - eine wunderschöne Hügellandschaft mit
Weingebieten und Äpfelplantagen. Wieder zurück in Adelaide wagen wir einen
zweiten Versuch ins Kino - diesmal aber in ein Openair-Kino in Glenelg, das
wir gestern schon entdeckt haben. |
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Di, 27.
Januar |
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Nach langem Schlaf führt uns
heute unser Weg zunächst wieder zurück in die City. Dort erhoffen wir uns
detaillierte Infos bezüglich unseres geplanten Outback-Trips im South
Australia Travel Centre. Leider scheint die dortige Dame noch weniger
kompetent zu sein, als es wir ohnehin schon sind. Ihr einziger Rat: Sie
würde es nicht machen, weiß aber gar nicht genau, was wir eigentlich machen
wollen! Anschließend verweist sie uns zur RAA, wo wir angeblich gutes
Kartenmaterial bekommen können - na wenigstens stellt sich heraus, dass
dieser Hinweis nützlich war. Im Anschluss daran schlendern wir noch ein
wenig durch die Stadt, besuchen das Casino, schauen im Parlament vorbei
(leider sind wir zu spät für die Führung) und fahren dann wieder zurück zum
Campingplatz - was sich dieses Mal als gar nicht so einfach erweist! Der
Grund: Wir steigen eine Station später aus als sonst. Eigentlich kein
Problem, möchte man meinen, liegt doch unser Campingground genau in der
Mitte. Als wir nach über einer Stunde Gerenne durch den Park entlang der
O-Bahn allerdings immer noch nicht da sind, müssen wir erneut feststellen,
dass unsere Orientierung in dieser Gegend eindeutig versagt! Ein wenig
gestresst und erschöpft beschließen wir deshalb ein zweites Mal zum Open Air
Filmfestival zu fahren - heute läuft "Die üblichen Verdächtigen". |
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Mi, 28.
Januar |
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Für heute haben wir uns
zunächst wieder Sightseeing vorgenommen. Und zwar wollen wir Port Adelaide,
also die Hafengegend anschauen. Leider müssen wir feststellen, dass dies
eine echte Enttäuschung ist - außer Industrie und einer leblosen
"Einkaufsstraße" ist hier überhaupt nichts geboten. Also schnell wieder weg
und stattdessen ins Adelaide Aquatic Centre, ein großes Erlebnishallenbad.
Leider fällt auch hier das "Erlebnis" ein wenig zu klein für unseren
Geschmack aus. Bleibt uns nur noch den restlichen Tag in Sauna und Jacuzzie
zu relaxen, was wir dann letztlich doch sehr genießen. Und da bekanntlich
aller guten Dinge drei sind, fahren wir an diesem Abend zum dritten und
letzten Mal nach Glenelg zum Film Festival (ist aber auch eine super
Atmosphäre dort!) und schauen eine Billigversion von "Der Graf von Monte
Cristo". |
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Do, 29.
Januar |
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Heute wird nicht mehr
verlängert - heute packen wir endgültig wieder unsere Zelte ein. Kurz vor 12
sagen wir "Goodbye Adelaide" und fahren ca. 60 km nord-östlich ins Barossa
Valley, das berühmteste und größte Weinanbaugebiet des Landes. Über 60
Wineries haben sich dort angesiedelt. Zu viel für Daniel allein, also picken
wir uns drei der schönsten und besten heraus und machen dort (bzw. macht
Dani dort :-) jeweils eine exzessive Weinprobe. Gleichzeitig durchfahren wir
auf einem wunderschönen Scenic Drive das komplette Tal und gewinnen so einen
guten Eindruck dieser Gegend. Erst gegen fünf Uhr abends verlassen wir das
Barossa Valley und fahren noch gut zwei Stunden weiter in ein kleines Nest
an der Küste, von wo aus wir morgen die Etappe nach Port Augusta starten. |
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Fr, 30.
Januar |
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Planmäßig erreichen wir heute
am frühen Nachmittag Port Augusta, für uns das "Sprungbrett" ins Outback. Im
Visitor Centre erhalten wir endlich einmal mehr Informationen als wir
eigentlich haben wollten, können so aber unseren Trip auch gut planen.
Versorgt mit ausreichend Lebensmittel und Wasser lassen wir dann endgültig
die Küste hinter uns und wagen uns ins Landesinnere. Da es noch relativ früh
am Abend ist, fahren wir noch gute 100 km bis nach Hawker am südlichen Ende
der Flinders Ranges. |
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Sa, 31.
Januar |
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Von Hawker aus setzen wir
heute früh unseren Weg durch die Flinders Ranges, ein Gebirgszug, der sich
ca. 500 km von Port Augusta aus nach Norden erstreckt, fort. Nach wenigen
letzten Kilometern auf befestigten Straßen, gehen wir endgültig "offroad".
Vorbei an beeindruckenden "Gorges" und Bergkämmen können wir nicht nur
Wildlife beobachten sondern auch zum ersten Mal die Einsamkeit in diesen
Gebieten erleben. Auf Grund der zum Teil sehr schlechten
Straßenbeschaffenheit kommen wir jedoch nicht ganz so weit wie geplant.
Unseren Stopp für heute legen wir in Arkaroola ein, ganz an der nördlichsten
Spitze der Flinders Ranges. |
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So, 01.
Februar |
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Heute ist Adventure angesagt!
Wie wir nämlich erfahren hat Arkaroola mit die anspruchsvollsten und
schönsten 4WD-Tracks Australiens zu bieten - da zögern wir natürlich nicht
lange und stürzen uns mitten hinein ins große Abenteuer. Und tatsächlich
verlangen der "Echo Camp Backtrack" und der "Mt. Jacob's Backtrack" uns und
unserem Landrover alles ab: 45° Steigungen und Gefälle mit tiefsten
Schlaglöchern, blanker Fels, Geröll und Senken, die ohne Aufsetzer nicht
mehr zu durchqueren waren. Doch am Ende sind wir beide mehr als happy und
können zufrieden feststellen, dass in unserem Auto mehr steckt, als wir
gedacht hatten. Doch dann ist der Spaß auch schon wieder vorbei und wir
setzen die Fahrt fort: Raus aus den Flinders Ranges - rein ins Outback.
Allzu weit kommen wir dann aber nicht mehr. Plötzlich einsetzender Regen (!)
versperrt uns die weitere Fahrt, so dass wir für heute in Maree, am Anfang
des legendären Oodnadatta Tracks, festsitzen. Und bereits hier ist das
Outback-Leben spürbar: Im einzigen "Café" im Ort erhalten wir weder
Cappuccino noch Heiße Schocki, stattdessen gibt's Instant Coffee zum
Selbermachen. |