KW 04 (19. Januar - 25. Januar 2004)
Mo, 19. Januar
Eine warme Nacht geht zu Ende. Gut ausgeruht starten wir heute zur großen Cradle Mountain Wanderung. Gegen halb elf verlassen wir den Parkplatz und folgen dem Wanderpfad steil bergauf zum Hochplateau, über den Crater Lake, vorbei am Dove Lake und letztlich an den Fuß des Cradle Mountain. Ein Blick nach oben zum Gipfel des 1545m hohen Bergs lässt erahnen, wie steil sich der Pfad nach oben schlängelt, doch wir nehmen die Herausforderung an. Nach gut einer Stunde Kletterpartie über nackten Fels und Geröll werden wir dann aber auch mit einem gigantischen Ausblick belohnt. Gestärkt durch ein kleines Picknick treten wir dann den Rückweg an, der sich als noch steiler entpuppt als der Weg nach oben. Doch wir, als "experienced walkers" meistern auch diesen Teil ohne Probleme und treten den Rückweg zum Auto an. Nebenbei sei erwähnt, dass auf dem Hochplateau tatsächlich Schnee lag, was wir natürlich sofort für eine kleine Schneeballschlacht ausgenutzt haben. Nach fünfeinhalb Stunden und einer sehr spektakulären und wunderschönen Wanderung sind wir dann wieder in unserer Unterkunft. Dort bleibt uns nichts mehr zu tun als den angebrochenen Tag noch fürs Waschen zu nutzen.
Di, 20. Januar
Unser letzter Tag auf Tasmanien bricht an. Da aber unsere Fähre heute erst gegen neun Uhr abends Devonport verlässt können wir uns heute noch viel Zeit lassen. Nachdem wir unsere Unterkunft geräumt haben, machen wir noch einmal eine Wanderung durch den National Park - diesmal rund um den Dove Lake. Nach 3 Stunden sind wir dann wieder beim Auto und fahren los Richtung Devonport. Auf Grund der reichlichen Zeit, die uns bleibt, beschließen wir uns um unser "Reifenproblem" zu kümmern. Ein kurzer Check durch einen Fachmann bei Bob Jane's T-Mart bringt ans Licht, dass Gott sei Dank ausschließlich das Ventil defekt ist. Nach 15 min ist es ausgewechselt und der Reifen wieder so gut wie neu. Und das Beste daran: Der Preis! Lächerliche $10 hat uns diese kleine Panne gekostet - ein neuer Reifen hätte mit mindestens $150 zu Buche geschlagen. Am Ende bleibt uns nichts anderes zu tun, als frohen Mutes an Bord der Fähre zu gehen und die 10 stündige Rückreise zum Festland anzutreten.
Mi, 21. Januar
Eine unbequeme Nacht geht mit dem Weckruf an Bord der "Spirit of Tasmania" zu Ende. Gegen halb sieben Uhr früh erreichen wir wieder das Station Pier in Melbourne. Für heute haben wir uns gleich was ganz Besonderes vorgenommen: Australian Open 2004 anschauen. Und tatsächlich erhalten wir für lächerliche $25 einen ground pass, mit dem wir fast alle Spiele live verfolgen können. Und genau das tun wir dann auch: Von unserem super Platz in der Vodafone Arena aus sehen wir tolle Spiele internationaler Tennisstars, wie z.B. M. Safin oder G. Kuerten. Erst nach fast 10 Stunden Tennis am Stück verlassen wir die Anlage und brechen auf, um heute noch Melbourne hinter uns zu lassen. 100 km weiter am Anfang der Great Ocean Road in Torquay finden wir trotz später Stunde noch einen netten Campingplatz und fallen totmüde in unsere "Betten".
Do, 22. Januar
Für heute haben wir uns mal nichts vorgenommen. Doch das Erste, was wir tun, ist unser Auto mal wieder so richtig auf Vordermann zu bringen: Innen mit Staubsauger, außen mit Schaumreiniger und Dampfstrahler. Nachdem wieder alles blitzt wie neu fahren wir endlich auf die berühmte Great Ocean Road, die sich immer dicht an der Küste über ca. 300km erstreckt. Und am frühen Abend stehen sie dann tatsächlich in ihrer ganzen Größe vor uns: Die weltbekannten "Twelve Apostel". Mit Sicherheit sind diese durch Erosion der Kalksteinküste entstandenen Felssäulen die meistfotografierteste Sehenswürdigkeit in ganz Australien! Anschließend übernachten wir im nicht weit entfernten Port Campell, wo mal wieder nichts mehr zu tun bleibt, außer ein kühles Corona und eine heiße Schoki zu genießen.
Fr, 23. Januar
Weiter geht die Fahrt entlang der spektakulären Südküste Australiens. Mehrere interessante Felsformationen im Ozean halten uns hier noch ein Weilchen auf bevor wir die Great Ocean Road endgültig hinter uns lassen. Zudem überqueren wir heute die Grenze zweier Bundesstaaten: Goodbye Victoria - hello South Australia! Da aber ansonsten auf der weiteren Strecke ausnahmsweise mal keine Sehenswürdigkeiten zu finden sind, nehmen wir uns für heute Abend etwas ganz Besonderes vor: Mal so richtig kochen! Reichlich versorgt mit leckeren Zutaten wird dann am Campingplatz in Mt. Gambier die Pfanne angeheizt. Heraus kommen dann letztlich Schweinefilets in Zwiebel-Champignon-Soße à la Hans-Rüdölf und Dani's unglaubliches $5-T-Bone-Steak mit in Butter gebratenen Maiskolben! Jamm! :-)
Sa, 24. Januar
Nachdem wir heute erst registriert haben, dass wir schon seit gestern unsere Uhren eine halbe Stunde zurückstellen hätten müssen (seit der Grenzüberquerung zwischen Victoria und South Australia) freuen wir uns erst einmal über die gewonnene Zeit und fahren dann langsam weiter Richtung Adelaide. In einem kleinen Ort namens Beachport treffen wir dann eine Gruppe freundlicher Australier, die gerade ihre 4WDs für einen Offroad-Trip vorbereiten. Nach kurzem Gespräch sind wir herzlich dazu eingeladen, sie auf dem kleinen Ausflug zu begleiten. Und dann geht's auch schon los über Sanddünen, Felsen und Strände. Unser Landrover kann zum ersten Mal so richtig zeigen, was er kann (ebenso Dani, der seine ersten Offroad-Erfahrungen sammeln kann :-) Und obwohl wir bei der ein oder anderen Sanddüne beinahe stecken bleiben (trotz Diff.Lock und low range Übersetzung!) haben wir doch sehr viel Spaß bei diesem unerwarteten Adventure. Am Ende verabschieden wir uns herzlich von unseren Begleitern und setzen unsere Fahrt fort. Am Abend steuern wir dann einen Campingplatz in Meningie an (ca. 150km von Adelaide entfernt).
So, 25. Januar
Heute legen wir die restlichen 150 km bis Adelaide zurück und beziehen als Erstes gegen halb zwei einen Campingplatz ca. 7 km außerhalb der City. Nach kurzem Relaxen geht's dann sofort auf, um die Stadt zu erkunden. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, das lokale öffentliche Verkehrsmittel zu durchschauen (die berühmte Adelaide O-Bahn, Busse, die in Betonrinnen fahren!) und der obligatorischen Orientierungslosigkeit gelingt es uns schließlich doch, bis zum CBD vorzustoßen. Dort verweilen wir den restlichen Tag und lassen uns durch die Einkaufsmeilen treiben. Am Abend beschließen wir, ins Kino zu gehen, jedoch außerhalb der Stadt. Doch auch hier macht uns die fehlende Orientierung einen Strich durch die Rechnung (bzw. fehlendes Kartenmaterial!) so dass wir letztlich NICHT im Kino landen, sondern in Glenelg am Meer und stattdessen lieber dort ein Bierchen genießen.