KW 01 (29. Dezember  - 04. Januar 2004)
Mo, 29. Dezember
Die letzte Arbeitswoche ist angebrochen. Noch drei Tage, dann beginnt die große Freiheit! Ereignisreich verläuft dieser Tag allerdings nicht. Leider gibt Hans' Handy heute endgültig den Geist auf. Zudem bekommt er von seinem Chef heute mitgeteilt, dass er den Strafzettel, den er vor einigen Tage auf Grund notgedrungenem Falschparkens erhalten hat, selbst zahlen muss - ein Schlag ins Gesicht! Daniel hingegen trennt sich heute von seiner langen Mähne und macht heute endlich den lange geplanten Frisörbesuch. Anschließend gibt's noch eine späte Weichnachtsbescherung, nachdem nach 16 tägiger Reise endlich ein Paket aus der Heimat eingetroffen ist.
Di, 30. Dezember
Vorletzter Arbeitstag! In der Mayo Group kommt heute der letzte Container an, der dieses Mal aber beladen werden muss. In brütender Hitze und in einem Affentempo wird diese Arbeit von Leighton, dem Waliser, und Daniel, dem Bayern, verrichtet (und das unter Verzicht auf die Mittagspause!). Als Dank für die gute Arbeit werden wir beide anschließend von Brett ins Pub zum Essen eingeladen. Nachdem auch dieser Tag dann bald vorüber ist, gehen wir am Abend wieder zum Shoppen, um unsere noch fehlende Outback-Ausrüstung zu erwerben. Dazu gehören u.a. eine 2 kg Gasflasche, ein passender Gasbrenner, 2 Klappstühle für $7.95/Stck., ein 20l Benzin-Reservekanister, 30l Trinkwasser, eine Taschenlampe, eine Rolle Klebeband und ein Stück Holz für mögliche Wagenhebereinsätze auf schlammigem Untergrund.
Mi, 31. Dezember
Das war's! Endlich ist der allerletzte Arbeitstag da und zum letzten Mal klingelt der Wecker um 05.15 Uhr. Nach 7 1/2 Std. Arbeit haben wir es dann geschafft und sind doch ein wenig erleichtert, dass dieser Brocken hinter uns liegt, andererseits ein wenig wehmütig unsere Arbeitgeber zu verlassen. Doch für weitere Gedanken in diese Richtung ist keine Zeit - immerhin ist ja heute Silvester. Gegen halb acht treffen wir uns mit all unseren neuen Freunden im "Black Bird", einem Café/Restaurant in Darling Harbour. Dort haben wir ein Silvester-Arrangement gebucht. Zu unserem Leidwesen zieht sich das Servieren des Menüs ein wenig hin und so genießen wir das erste Neun-Uhr-Feuerwerk zwischen Vorspeise und Hauptgang. Das Dessert müssen wir leider ganz cancelln, immerhin wollen wir rechtzeitig noch einen guten Platz für das große Feuerwerk um Mitternacht ergattern. Leider haben wir nicht mit einem derartig großen Ansturm von Leuten gerechnet, und so sind bereits Royal Botanic Gardens und Teile von Circular Quay für weitere Besucher abgeriegelt. So müssen wir uns mit einem nicht ganz optimalen Platz zufrieden geben, von dort aus wir dennoch das gigantischste Silvester-Feuerwerk unseres Lebens genießen und das neue Jahr begrüßen können. Gegen 2 Uhr früh sind wir dann wieder daheim im Bett.
Do, 01. Januar
Erst mal ausschlafen und die Freiheit genießen. Großes Programm haben wir uns für den heutigen Tag sowieso nicht vorgenommen. Stattdessen wird erst einmal ausgiebig gefrühstückt, anschließend Klamotten gewaschen. Am späten Nachmittag hat uns Peter noch ein letztes Mal zu sich nach Hause eingeladen. Nach einem letzten Bier auf der Terrasse und einem letzten Jump in den Pool waschen wir noch das Auto, "speisen" bei KFC bevor wir uns endgültig von unserem neuen Freund und seiner Familie verabschieden. Wieder daheim packen wir noch unsere Sachen um morgen rechtzeitig losfahren zu können.
Fr, 02. Januar
Bevor wir heute endlich Sydney verlassen können, gilt es noch ein paar Dinge zu klären. Daniel benötigt noch seine Reference von Brett und Hans kämpft bei TLC darum, noch vor der Abfahrt sein Group Certificate ausgestellt zu bekommen. Ersteres verläuft erfolgreich, Zweiteres leider nicht. Nach unserem Check-Out in unserer Unterkunft (bei der unser lieber Vermieter leider vergisst, uns die letzte Woche zu berechnen :-) brechen wir mit vollbebacktem Auto auf in Richtung Canberra mit Umweg über das berühmte "Blowhole" in Kiama (ein Naturspektakel, bei dem die Brandung des Meeres über ein Loch in der Vulkansteinküste bei bestimmtem Wellengang bis zu 60m in die Luft geblasen wird). Leider schafft es bei unserem Besuch nur lächerliche 5m. Über Regenwald-Scenic-Drives bahnen wir dann unseren Weg nach Canberra, wo wir abends ankommen und unseren ersten Camping-Platz anfahren.
Sa, 03. Januar
Eine grausame Nacht geht zu Ende. Aufgrund fehlender Luftmatratzen haben wir heute auf härtestem Steinboden geschlafen und dementsprechend kaum ein Auge zu gemacht. Das erste was wir heute also tun, ist gleich mal diesen Mangel zu beheben. Anschließend düsen wir ins Zentrum von Canberra. Unsere erste Anlaufstelle in dieser völlig ausgestorbenen Stadt (vielleicht auf Grund der brutalen Hitze) ist das Parlamentsgebäude, wo wir eine interessante Führung mit machen. Im Anschluss daran besuchen wir das Australian War Memorial, wo wir nur noch 15 min Zeit haben, bevor es geschlossen wird. Um nicht allzu früh wieder am Campingplatz zu sein, schlürfen wir noch einen Starbucks-Frappuccino im Stadtzentrum, um anschließend einer hoffentlich entspannteren Nacht entgegen zu gehen.
So, 04. Januar
Heute brechen wir relativ früh auf, um noch viel vom Tag zu haben. Zunächst besteigen wir den Telstra Tower, einen 160m hohen Funkturm auf der Spitze eines Berges. Der Panoramablick über Canberra, der sich uns von dort aus bietet, ist gigantisch. Unser nächster Stopp heißt dann "National Museum of Australia", ein modernes Museum, über dessen ungewöhnliche Architektur sich heute noch die Geister scheiden. Uns gefällt's jedenfalls, ebenso sind wir von der Ausstellung über das Land Australien mit all seinen Facetten stark beeindruckt. Im Anschluss daran besuchen wir dann erneut das Australian War Memorial, und obwohl uns die Führung nicht gefällt, verlassen wir auch diesen Ort mit einem positiven Eindruck. Gegen 16 Uhr verlassen wir dann endgültig die Hauptstadt und müssen feststellen, dass unser Ziel, noch heute die Grenze zu Victoria zu überqueren, ein wenig zu hoch gesteckt war. Stattdessen fahren wir in das gut 400 km entfernte Tathra, einem kleinen Küstenort, wo wir unsere Zelte für die nächste Nacht aufschlagen.